Transport & Logistik in der Zementindustrie
Im Handlungsfeld "Mobilität" steht die Förderung nachhaltiger Transport- und Logistikketten im Mittelpunkt. Dabei werden nicht nur die Verkehre zur Auslieferung der Produkte berücksichtigt, sondern ebenso die Transporte zur Lieferung von Rohstoffen und Energieträgern für die Zementproduktion.
Nachdem im Zuge der Nachhaltigkeitsinitiative bereits für das Jahr 2002 eine umfangreiche branchenweite Ist-Analyse der Transport- und Logistikstrukturen in der Zementindustrie durchgeführt worden war, wurde diese Untersuchung für das Jahr 2008 wiederholt, um Veränderungen nachzugehen, die sich zum Beispiel als Folge der zwischenzeitlichen Einführung der Lkw-Maut hätten ergeben können. Beide Untersuchungen basieren auf einer schriftlichen Befragung aller Zementhersteller in Deutschland (drei Viertel aller Werke mit insgesamt mehr als 90 Prozent des bundesweiten Zementversandes haben sich an der Befragung beteiligt).
Die Befragungsergebnisse informieren detailliert über die Verkehrsinfrastruktur der Zementwerke, zeigen den Modal Split im Güterverkehr der Zementindustrie sowie die Rahmenbedingungen des Zementversandes auf und fassen die Erfahrungen der Unternehmen mit Logistik- und Transportanbietern in den Bereichen Straße, Schiene und Wasserstraße zusammen. So standen im Jahr 2008 etwa 1,2 Prozent des gesamten Güterverkehrsaufkommens in Deutschland im Zusammenhang mit der Zementindustrie; damit war der Anteil etwas geringer als im Jahr 2002.
Auch wenn aufgrund der kleinteiligen und schwerpunktmäßig regionalen Kundenstruktur der größte Teil der Versandtransporte per Lkw abgewickelt wird, spielen die Verkehrsträger Bahn und Schiff vor allem beim Empfang von Rohstoffen und Energieträgern eine gewichtige Rolle. Insgesamt hat die Bedeutung von Bahn- und Schiffstransporten in der Zementindustrie von 2002 bis 2008 zugenommen, insbesondere im Zusammenhang mit der vermehrten Nutzung von kombinierten Verkehren Lkw/Bahn oder Lkw/Schiff.
Die Ergebnisse der beiden Befragungen zeigen, dass in der Zementindustrie ähnliche Strukturen wie im gesamten Güterverkehr herrschen. Ansatzpunkte zur Vermeidung von Verkehren sowie zur Verlagerung von Transporten von der Straße auf Schiene oder Wasserstraße sind vorhanden, in der Praxis allerdings aufgrund verschiedener organisatorischer Barrieren oft nur sehr begrenzt realisierbar. Insgesamt bedarf die Optimierung von Transport- und Logistikstrukturen einer Vielzahl spezieller Maßnahmen, bei denen die Zementhersteller jeweils auch auf die Mitwirkung von Frachtführern, Lieferanten und Kunden angewiesen sind.